Hier kommt er nun: der erste Blogeintrag in meiner Rubrik „femina“… und schon finde ich den Namen bescheuert! Mal im Ernst: Ich will über Frauen bloggen und wage es noch nicht einmal, den Begriff offen darüber zu schreiben. Aber ich habe ja auch die anderen Rubriken nicht einfach so im Klartext benannt und stattdessen im Menü eine Mischung aus Englisch, Latein, Spanisch, Polnisch und Deutsch verwendet. Will ich geheimnisvoll wirken? Keine Ahnung. Will ich wirken? Ja, sicher, aber vielleicht nicht so mit dem Vorschlaghammer – mehr so indirekt. Also „femina“.

Ich hatte das Wort „Frau“ auch in Esperanto nachgeschlagen, aber davor bin ich dann doch zurückgeschreckt. Auf Esperanto heißt „Frau“ nämlich „virino“ und ist anscheinend die Ableitung von „virgino“ – der Jungfrau – oder von „viro“ – dem „Mann“. Beides gefiel mir nicht und ließ mich ahnen, welchen Geschlechts wohl der Erfinder dieser Plan- oder Kunstsprache gehabt haben mochte. Und tatsächlich hieß der Begründer Ludwik Lejzer Zamenhof. Dennoch hat diese Geschichte eine weibliche Dimension: Finanziert wurde das erste Sprachlehrbuch für Esperanto von dessen Frau Klara, einer Fabrikantentochter mit ordentlicher Mitgift. Und auch inhaltlich hat sie sich an der Erfindung der neuen Sprache beteiligt - na bitte!

Esperanto hat durchaus noch mehr Aufmerksamkeit verdient, wenn es um Geschlechterformen in der Sprache geht, aber dies ist noch nicht der Zeitpunkt dafür. Ich hatte ja eingangs versprochen, nicht den Vorschlaghammer zu verwenden, sondern etwas indirekter und eleganter über Frauen und ihre Welt zu schreiben. Versprechen will ich aber nicht, dass es nicht auch mal richtig zur Sache gehen wird auch dieser Seite. Versprechen kann und will ich aber dennoch eines: Es wird ehrlich zugehen und viele Aussagen werden sich auf meine täglichen Erfahrungen beziehen. Und wenn das die Männer unter Euch manchmal anpackt, dann bitte … ihr seid ja freiwillig hierhergekommen!